Konzeption

Religiöse Bildung

Die religiöse Bildung stützt sich zum einen auf den Bildungsbereich "Grundthemen des Lebens" aus dem Bildungsprogramm Sachsen-Anhalt und auf dem QM-Handbuch Religion. Dabei erleben die Kinder was Christen und die Angehörigen anderer Religionen glauben und welche Bedeutung dieser Glaube für ihr Leben und Handeln hat. Die Kinder erleben, wie das Jahr durch religiöse Feste und Feiern rhythmisiert werden kann. Sie erleben auch, wie durch regelmäßige Gebete und Rituale, der Alltag eine sinnvolle Gestaltung erhält. Zugleich erfahren sie den religiösen Gehalt der Feste, Feiern und Rituale und somit einen Zugang zu dem, was der Glaube inhaltlich aussagt.

Die Kinder erleben Gottesdienste mit und sind durch die teilweise Mitgestaltung im Gottesdienst einbezogen. Dazu sind immer die Familien herzlich eingeladen, um dies mit ihrem Kind zu erleben. Im Kita Alltag werden religiöse Geschichten den Kindern altersgerecht erzählt und mit der religionspädagogischen Methode nach Franz Kett dargestellt. Damit sind die Kinder ganz aktiv in die Geschichten einbezogen und können deren Inhalte leichter nachvollziehen.

Die Montessori Pädagogik

Maria Montessori war Italienerin und lebte von1870-1952. Sie studierte zu ihrer Zeit in Italien als erste und einzige Frau Medizin und erwarb1896 den Doktortitel der Medizin. Aufgrund ihrer Erfahrungen mit behinderten und nicht behinderten Kindern entwickelte sie ihre Methode und das Material.
1907 errichtete sie in einem Arbeiterviertel Roms das "Casa die Bambini", das erste Kinderhaus. Ein Grundsatz ihrer pädagogischen Arbeit ist die "Hilfe zur Selbsthilfe". Maria Montessori war einmal von einem Kind gebeten worden: "Hilf mir, es selbst zu tun!" Dieser Satz beinhaltet genau das, was Montessori in ihrer Erziehung wollte. Sie wollte den Kindern "Hilfe zum Leben" geben. Die kindliche Entwicklung zielt von Anfang an auf Selbständigkeit. Schritt für Schritt lernt das Kind, sich aus Abhängigkeit der Erwachsenen zu lösen, um eigenständig zu denken, zu handeln und sich zu einer freien, selbständigen Persönlichkeit zu entfalten. In jedem Material selbst liegt eine Fehlerkontrolle. Die Fehlerkontrolle im Material fordert die Unabhängigkeit des Kindes vom Erwachsenen. Ist ein Fehler entstanden, so beseitigt das Kind ihn und die Ordnung ist wieder hergestellt. Das erzieht zur Genauigkeit. Damit das Kind seinem Drang nach Beschäftigung und Bewegung nachgehen kann, ist es wichtig, dass eine vorbereitete Umgebung vom Erzieher geschaffen wird. Zur vorbereiteten Umgebung gehört, dass jedes Material seinen Platz hat und für das Kind sichtbar und greifbar ist. Jedes Material ist nur einmal vorhanden. Es muss vollständig, ordentlich und ansprechend sein, damit das Kind zum Tun angeregt wird. In unserem Kinderhaus ist das Material unterteilt in verschiedene Bereiche:

  • Übungen des täglichen Lebens,
  • Sinnesmaterial,
  • Mathematikmaterial und Sprachmaterial
  • sowie weiterhin Puppenecke,
  • Bauecke,
  • Malecke etc.

Maria Montessori entdeckte, dass das Kind in bestimmten Phasen eine starke, innere, sensible Bereitschaft für eine ganz bestimmte Tätigkeit in sich trägt, in der es mit großer Lust und Freude lernt. Diese sensible Bereitschaft nannte Maria Montessori die sensiblen Phasen. Für den Erzieher gilt es, diese sensiblen Phasen durch Beobachten beim Kind zu entdecken und entsprechendes Material anzubieten. In den ersten Lebensjahren haben Kinder einen großen, natürlichen Bewegungsdrang. Dieser dient vor allem der Koordination der Bewegungen. Aus Freude am Tun (z.B. ständiges Wiederholen) lenkt das Kind seine ganze Aufmerksamkeit auf diese Tätigkeit. Es vergisst seine Umwelt und gelangt zu einer inneren Ordnung, einer inneren Ruhe und einer tiefen Befriedigung, was wiederum eine ausgeglichene Atmosphäre innerhalb der Gruppe bewirken kann. Maria Montessori nannte es die Polarisation der Aufmerksamkeit. Bei den Tätigkeiten der Kinder kann man Stufen des Tuns beobachten. Für jüngere Kinder haben diese Tätigkeiten Selbstzweck: sie wischen um des Wischens willen, ohne das Resultat direkt anzuzielen und am Ergebnis interessiert zu sein, lediglich aus Freude am Tun, an der Bewegung und am Gegenstand. Später legen die Kinder Wert auf Genauigkeit und Vollständigkeit der Handlung.

Schon im Sinnesmaterial macht das Kind erste Erfahrungen im Vergleich, Ordnen, Zählen, Messen usw. Darauf baut das mathematische Material auf. Dadurch, dass das Kind im Umgang mit den Zahlen auch immer ein Material zur Hilfe hat, wird Mathematik begreifbar gemacht. Durch diese Erfahrungen entsteht eine Grundlage für die spätere Mathematik.
Sprache kann sich bei allem weiterentwickeln, was das Kind im Kinderhaus tut. Die Erzieherin hat die Aufgabe, dem Kind viele Möglichkeiten zur Wortschatzerweiterung zu geben.

Pädagogische Ziele

Durch die Aufnahme im Kinderhaus erlebt das Kind eine neue und fremde Umgebung und einen neuen Personenkreis. Unser erstes Ziel ist es, dem Kind Sicherheit in der Umgebung (Gruppe, Kinderhaus, Spielplatz etc.) zu geben und das Vertrauen zu den Erzieherinnen aufzubauen. Wenn das Kind sich wohl und angenommen fühlt, ist es frei und offen für seine Umgebung und kann sich seiner Persönlichkeit entsprechend entwickeln. "Die Entwicklung der Selbständigkeit, der Aufbau von Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein gehören zu den primären Aufgaben des Kinderhauses." Erziehung zur Selbständigkeit beinhaltet: Kinder aktiv sein und experimentieren zu lassen, ängstliche Kinder zu ermutigen, Kinder mit geringem Selbstvertrauen Erfolgserlebnisse zu ermöglichen. Parallel dazu ist es unser Ziel, Schwächen und Entwicklungsdefizite zu erkennen. Die Kinder sollen darauf vorbereitet werden, konkrete Lebenssituationen zu bewältigen Der Freiraum des einzelnen Kindes endet dort, wo der Freiraum eines anderen (Kinder und Erwachsenen) eingeschränkt wird. Kinder und Erzieherinnen des Kinderhauses bilden eine große Gemeinschaft, die den Kindern das "Wir Gefühl" gibt. Innerhalb der Gruppe erfährt das Kind Zugehörigkeit und Geborgenheit. Die Gemeinschaft beinhaltet aber auch, dass die Kinder lernen, mit und nach Regeln zu leben. So wichtig der eigene Freiraum für das Kind ist, so wichtig ist es auch, soziale Verhaltensweisen zu erlernen, wie z. B. Kompromisse zu schließen, vorgegebene Regeln einzuhalten, etc. Ein weiteres Ziel ist es, die jeweiligen Bedürfnisse einzelner Kinder zu erkennen und ihnen gerecht zu werden. Durch die Förderung und Anerkennung ihrer Stärken entwickeln die Kinder ihre Persönlichkeit und Eigenständigkeit immer weiter.